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Das 6+6-Akkordeon | |
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Java kommt nicht? |
Den drei Tasten-Systemen Piano, Bajan und Pajano(6+6) ist gegenüber Saiteninstrumenten der Nachteil gemeinsam, daß sie die Schwingungen linear abbilden: Ein hoher Ton fühlt sich für die Finger genauso an wie ein tiefer, während bei Saiteninstrumenten der hohe Ton durch den kleineren Abstand zu den Nachbartönen mitgefühlt werden kann.
Das Klaviersystem hat neben der einfachen Spielbarkeit von C-Dur, einer relativ willkürlich gewählten "exemplarischen" Tonart, den Vorteil, daß jeder der 12 Töne einer Oktave durch seine Lage zwischen den erhöhten schwarzen Tasten eindeutig erfühlt werden kann.
Beim Bajan und Pajano dagegen fühlen sich alle Knöpfe gleich an. Hier werden die Gemeinsamkeiten der Tonarten gegenüber den Unterschieden in den Vordergrund gestellt. Das ermöglicht schnelleres Spiel in allen Tonarten, zu dem Preis, daß die Unterschiede der Tonarten dem Spieler schwerer bewußt werden. Durch ihr gutes Gehör können die Spieler dies zwar ausgleichen, aber es führt doch bei bestimmten musikalischen Anforderungen zu Unsicherheiten, z.B. wenn nach einer Pause punktgenau, sicher und laut der richtige Ton erzeugt werden soll.
Beim Bajan sind die 12 Töne flächig angeordnet in Reihen von 3 x 4. Dadurch ergibt sich eine neue Erfahrung der Tonfolgen: Die allen Tastensystemen gemeinsamen gleichabständigen Oktaven werden hier nochmal in 4 kleine Terzen unterteilt. Was die Klaviertastatur durch die Lage zwischen oder auf den schwarzen Tasten erreicht, ergibt sich bei den Bajanknöpfen aus der Winkel-Lage der Finger beim Spielen der Melodien und Akkorde. Nebenbei hat dies den Vorteil der größeren Reichweite, weil die Töne auf der Fläche näher beieinander liegen. Andererseits wird aber durch die "Schlangenlinie" beim Spielen einer eigentlich "geradlinigen" Melodie ein Aspekt der Musik etwas "verschleiert".
Das Pajano(6+6) als Synthese von Piano- und Bajan-Tastenlayout ist einerseits genauso "geradlinig" wie die Klaviatur und zugleich "tonartgleichwertig" wie das Bajan. Um trotzdem die Tonarten unterscheiden und deren einzelne Töne genauso bewußt spielen zu können wie auf dem Klavier, ist eine sichtbare dreifarbige und dreifach fühlbare Markierung sinnvoll:
Die erste Markierung ist z.B. eine Riffelung in einer Richtung, die zweite eine Riffelung im 90°-Winkel dazu und die dritte eine glatte Tastenoberfläche. Aber alle Tasten haben dieselbe Höhe und Größe, um den Spielfluß nicht zu hemmen. Die verschiedenen Markierungen bilden nicht nur je eine Reihe des Bajan-Layouts ab, sondern ermöglichen auch schnelles Erfassen aller Tonarten: Alle Dur- und moll-Tonarten z.B. sind eine Menge von "7 aus 12".
Eine Markierung kennzeichnet Dur- und moll-Grundton der Tonart (bei C.Dur sind das a und C). Die nächste Markierung die Grundtöne der Dominante (e und G). Die übernächste Markierung kennzeichnet die drei übrigen Töne (d,f und h).
Dies ist in allen Tonarten so:
Wenn die Grundton-Markierung Riffelung 1 ist (und z.B. Farbe Gelb bei C,Es,Fis und A-Dur), dann ist die Dominant-Markierung Riffelung 2 (und z.B. Dunkelgrün) und die Rest-Markierung die glatte Taste (z.B. Hellgrün). Ist die Grundton-Markierung Riffelung 2 (Dunkelgrün, bei Cis,E,G und B-Dur), dann ist die Dominant-Markierung Glatt(Hellgrün) und die Rest-Markierung Riffelung 1 (Gelb). Ist die Grundton-Markierung Glatt(Hellgrün, D,F,As und H-Dur), dann ist die Dominant-Markierung Riffelung 1 (Gelb) und die Rest-Markierung Riffelung 2 (Dunkelgrün). Statt mit Schwarz-Weiß erfaßt man die Harmonie also mit "Ton-Sub-Dom"-Tasten.(Links und rechts neben diesem Text ist die markierte Tastatur abgebildet.)
Zur Oktav-Orientierung können z.B. am Tastenrahmen fühlbare Markierungen angebracht werden. Beim Üben, während der Spielpausen und in langsamen Spielphasen sind die Markierungen hilfreich. Bei schnellem oder kompliziertem Spiel sollen sie vollkommen in den Hintergrund treten und nicht ständig präsent sein wie die C-Dur-Priorität beim Klavier durch dessen breite weiße Tasten.