Schmidts Katze klagt:


Jetzt bist Du voll drin,
links grooven die Bässe,
rechts fließt Melodie.
Jetzt das Tempo anziehen
und hoch auf Fis-Dur!

Brrr, das ging daneben,
Mist, und nochmal vorbei.
Wär ich doch bloß geschickter.
Hätt' ich bloß mehr geübt.
Wär ich nur musikalisch.
Der Klavier-Lehrer lacht.

Dabei ist doch das Schifferklavier so einfach:
Die Bässe sortiert,
Melodie wie gewohnt.
Doch die wunderbar quintengezirkelten Bässe
kämpfen stets mit der C-Dominanz-Klaviatur.

Dem Piano bringt das
Harmonie-Orientierung,
Das Akkordeon braucht dieses Hilfsmittel nicht:
Hier stützen Bass-Quinten die Harmonien,
Ob Fis- oder C-Dur
ist da kein Problem.

Hier stört's, Melodien immer anders zu spielen:
Die Quinte mal Schwarz auf Weiß,
dann wieder anders,
Das macht keinen Sinn und
auch Üben hilft wenig.
Kostet wertvolle Zeit,
und Du kommst nicht in Schwung.

Denn Musik ist im Wesen nicht
Technik zu pauken.
Sondern Ausdruck, Rhythmus,
und Wechsel im Klang.
Verschwend keine Zeit,
das Gerät soll ja helfen,
zum Ausdruck zu bringen,
was im Kopf doch schon klingt.

Das Bajan wäre gut,
doch Klavier-Finger straucheln,
wenn sie schnell auf und ab wolln,
und darauf kommts an.
Viele Übens mit Knöpfen und viele verzweifeln,

denn die Finger wolln mit Melodie auf und ab.

Doch da gab's ja schon was,
schon vor 100 Jahren,
Tasten, gleichmäßig aufwärts,
im Halbtonschritt.
Einfach überall Schwarze zwischen den Weißen,
ohne Lücken dazwischen und nicht wie beim Klavier!

Doch Klavierspieler sind damals
daran gescheitert:
Sie vermißten die Tonleiter-Orientierung.
Unmelodisches 12-Ton-Gequietsch
war die Folge.
Die Klassik-Elite hats ja immer gesagt.

Keiner dachte wohl damals
dabei an die "Quetsche",
dabei ist dieses Layout dafür ideal.
Die Abstände bleiben fast wie beim Piano,
C-Dur ist nicht ganz so leicht,
aber nicht schwer:


Denn heut gehen wir weiter
und runden die Tasten,
alle gleichmäßig breit und
dreifarbig markiert.
Einmal C-Dur neu lernen,
so bis wir es begreifen,
und dann wars das:
Bis Fis-Dur geht alles dann gleich!

Die Piano-Umstellung im Hirn
mit nem Kunstgriff:

Denk nur an den Abstand bei den Intervallen,
ob oben, ob unten,
das sei nicht so wichtig,
die Ober- und Unter-Tasten sind gleich.

Nun harmonierts auch
mit der Bass-Begleitung,
Man muß nur richtig hinhörn,
dann klappt es sofort:
Der Fingersatz immer
synchron mit dem Klangbild,
Wer jetzt noch falsch greift,
der hat nur nicht geübt.

Und die Umstellung von dem
Schifferklavier ist leichter
als die aufs Bajan und
auch billiger ist sie.
Sie liegt auf der Hand,
nenn's die "Hamburger Orgel",
Bevor wieder vorher noch
Peking drauf kommt!