Man kann einwenden, Musik-Verständnis gehöre nicht zu den vorrangig zu fördernden Fähigkeiten, an denen die Menschheit Mängel hat. Es gehöre nicht zu den Grundbedürfnissen. Daß Kriege, Interessengegensätze, Kampf und das Überleben des Stärkeren mit unserer Natur untrennbar verbunden ist. Und daß Bewunderung der Ausnahme-Talente immer ein Merkmal menschlicher Gesellschaften bleiben wird. In manchen Kulturen ist öffentliches Musizieren auch nicht gern gesehen. Und selbst stilles Üben kann als "Wehrkraft-Zersetzung" betrachtet werden. Man solle sich stattdessen lieber körperlich ertüchtigen. Jedoch schließt das eine nicht das andere aus - siehe "Aerobic". Und ein schöpferisches Musik-Spiel ist gesünder als ein Ego-Shooter-Baller-Spiel . Vieles muß neu gedacht werden. Wann und wie differenziert der -meist junge- Mensch zuerst aktiv mit Musik in Berührung kommt, ist in verschiedenen Kulturen oder Subkulturen unterschiedlich. Kultur-Politik und -Förderung hat Gemeinsamkeiten mit Verkehrspolitik: Der zwischenmenschliche Verkehr sollte - bei aller Freiheit - nicht allein sich selbst überlassen bleiben!