Dritte Motivation ist der Wunsch nach Anerkennung bei gelungener Aufführung.
Hier hilft die Mini-Orgel weniger:
Anerkennung und Niveau-Unterschiede sind vergleichbar mit Vermögens- und Lohn-Unterschieden in Wirtschaft und Sozialpolitik:
Bei der Sozialpolitik spricht man von einer "Schere" zwischen Arm und Reich.
Im Verhältnis zwischen Künstlern, Managern und Publikum, besteht die zu verteilende Masse neben Geld aus Zuneigung, Anerkennung und Aufmerksamkeit.
Die verfügbare Gesamtmenge dieser Güter ist begrenzt.
Den verehrten Meistern steht ein Publikum von Bewunderern gegenüber.
Wenn mehr Menschen reden, singen und aufführen können, verlieren Künstler Aufmerksamkeit, die zuvor immer im Zentrum des Geschehens standen.
Es wird trotzdem immer besonders Begabte geben, die weiterhin in den Mittelpunkt rücken.
Und Unterschiede in der Ausdrucksfähigkeit sowohl der konkurrierenden Künstler als auch im Publikum.
Der Weg zum Erfolg ist selbst für die Begabtesten mit viel Arbeit verbunden.
Talente müssen sich gegen Widerstände weniger sensibler Massen durchsetzen.
Kunst ist oft brotlos und jeder, der sich darauf einlässt, riskiert ein Leben in Armut.
Schon deshalb verdienen diese "Besonderen" großen Respekt und Anerkennung.
Aber ein guter Musiker wünscht sich ein niveauvolles Publikum, das seine Leistung beurteilen und nicht nur bewundern kann.
Es liegt im Interesse aller, die Unterschiede zwischen Künstler und Publikum nicht zu groß werden zu lassen.
Denn das Verhältnis zwischen Künstler und Publikum ist manchmal unnatürlich.
Verehrung und Bewunderung des Künstlers sind manchmal allzu groß.
Die Reaktionsfähigkeit ist oft auf grobes Klatschen oder laute "Bravo"-Rufe reduziert.
Doch jede Art von unbeholfenem Verhalten und Empfinden schadet dem echten Genuß einer Darbietung.
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